Regelschmerzen, welche medizinisch als Dysmenorrhö bezeichnet werden, zählen zu den häufigsten gynäkologischen Problemen. Bei einigen Frauen sind diese Schmerzen so stark, dass sie im Alltag sehr eingeschränkt sind. Die betroffenen Frauen leiden unter außergewöhnlich schmerzhaften Monatsblutungen, welche oftmals von weiteren Symptomen begleitet werden.
Bei Regelschmerzen können verschiedene Ursachen vorliegen. Aus diesem Grund sollte zur Sicherheit ein Facharzt für Gynäkologie aufgesucht werden, um Erkrankungen auszuschließen. Grundsätzlich wird zwischen primären und sekundären Regelschmerzen unterschieden.
Inhaltsverzeichnis
Primäre Regelschmerzen
Der Auslöser für die primären Regelschmerzen sind die körpereigenen Schmerzbotenstoffe. Bei der Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut zieht sich die Gebärmuttermuskulatur zusammen. Diese Muskelkontraktionen führen zu einer verminderten Durchblutung wodurch der Schmerz ausgelöst wird. Der Schmerzauslöser ist die Menstruation selbst. Andere Erkrankungen sind nicht damit verbunden.
Sekundäre Regelschmerzen
Die auslösende Ursache für sekundäre Regelschmerzen sind organische Erkrankungen. Die Schmerzen sind in diesem Fall die Folge von mechanischen Verhütungsmitteln, beispielsweise der Spirale oder Erkrankungen wie zum Beispiel Endometriose, Zysten, Entzündungen oder Myome.
Diagnose von primären Regelschmerzen
Der erste Untersuchungsschritt ist die Anamnese. In einem ausführlichen Gespräch sollten zunächst die Beschwerden erläutert werden. Durch das Führen eines Schmerzkalenders oder Schmerztagebuches können betroffene Frauen dem Arzt die Diagnose erleichtern. Über Veränderungen der Monatsblutung, die Dauer, auftretende Schmerzen, die Stärke und den zeitlichen Abstand sollte der Arzt informiert werden. Für die Diagnose der primären Regelschmerzen ist das wiederholende Auftreten der Symptome maßgebend. Damit andere Ursachen ausgeschlossen werden können, wird eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt. Auf Auffälligkeiten werden aus diesem Grund die Eileiter, Eierstöcke sowie die Gebärmutter untersucht. Mittels der Tastuntersuchung ertastet der Gynäkologe die Beschaffenheit und Umrisse der Beckenorgane. Die Untersuchung umfasst außerdem die Sichtuntersuchung, mit Hilfe des Scheidenspiegels. Ein weiteres Diagnoseverfahren ist die Ultraschalluntersuchung. Diese wird entweder durch die Vagina oder die Bauchdecke durchgeführt. Beide Methoden sind schmerzlos und sichern die Diagnose. Ein vaginaler Abstrich und Bluttests sollten ebenso erfolgen um eine Infektion als Ursache auszugrenzen. Anhand der Blutprobe kann der Hormonstatus bestimmt werden. Sind alle Befunde unauffällig, kann von primären Regelschmerzen ausgegangen werden. Der Arzt wird daraufhin mit der Patientin die Therapiemöglichkeiten besprechen und mit diesen beginnen.
Diagnose der sekundären Regelschmerzen
Sind bei der gynäkologischen Untersuchung Auffälligkeiten festgestellt wurden, besteht der Verdacht auf sekundäre Regelschmerzen. Die symptomatische Dysmenorrhö tritt vor allem bei krankhaften Veränderungen auf. Hat der Gynäkologe die Vermutung, dass organische Ursachen vorliegen, sind weitere Untersuchungen notwendig. Zur Sicherung der Diagnose wird in vielen Fällen eine Bauchspiegelung durchgeführt. Das ist insbesondere der Fall, wenn der Verdacht auf Endometriose besteht. Die Bauchspiegelung ist ein operativer Eingriff unter Vollnarkose. Mit einer kleinen Kamera, welche durch einen Schnitt in die Bauchhöhle der Patientin eingeführt wird, werden Verwachsungen oder Endometriosenherde erkannt. Gegebenenfalls werden bei dieser Untersuchung Gewebeproben entnommen und vorhandende Krankheitserde entfernt. Die Endometriose zählt zu den häufigsten Ursachen der sekundären Regelschmerzen. Es handelt sich hierbei um eine chronische, schmerzhafte aber gutartige Erkrankung. Die Bauchspiegelung ist die einzige Untersuchungsmethode, durch welche die Diagnose der Endometriose ausgeschlossen oder sicher bestätigt wird.
Hat der Arzt eine organische Erkrankung diagnostiziert, wird diese direkt oder symptomatisch behandelt. Nach einer erfolgreichen Behandlung sind keine Schmerzen mehr vorhanden oder wesentlich leichter.