Jede Regelblutung ist mit hormonellen Veränderungen im femininen Körper verbunden. Das Spektrum der Befindlichkeiten während dieser Tage ist individuell sehr verschieden und reicht von leichtem Unwohlsein bis hin zu massiven körperlichen Schmerzen und psychischen Beeinträchtigungen.
Das Zusammenziehen der Gebärmutterschleimhaut kann krampfartige Beschwerden insbesondere im Unterleib und in den Oberschenkeln auslösen. Sogenannte Prostaglandine sind körpereigene Botenstoffe und verursachen, dass sich die Gebärmutter kontrahierend wiederholt zusammen zieht und dabei Schleimhaut abstößt.
Neben allgemeinen Symptomen des Unwohlseins können als Reaktion auf diese hormonellen Prozesse zusätzlich Rücken – und Kopfschmerzen, Völlegefühle, Übelkeit oder Durchfall den Körper während der Regelblutung beeinträchtigen.
Ursächlich für heftige Schmerzen kann auch eine sehr früh einsetzende Menstruation vor dem 12. Lebensjahr oder ein fortlaufend ungesunder Lebensstil wirken. Starke Blutungen und damit verbundene Beschwerden können erblich bedingt sein. Emotionale Labilität begünstigt Regelschmerzen zusätzlich.
Bei starken und langanhaltenden Regelschmerzen sollte jede Betroffene exakt die Ursachen ihrer Beschwerden prüfen lassen. Ein möglichst genauer Zykluskalender mit Schmerzprotokollen hilft, wo jede Art, Zeit und Dauer der Beschwerden sowie alle eingenommenen Medikamente während dieser Zeit aufgeschrieben werden sollte. Die gegebenenfalls schädliche Wechselwirkung verschiedener Medikamente während der den Hormonspiegel verändernden Regel kann zudem eine weitere Ursache sein.
Gibt es keinen Anhaltspunkt, der bei starken Menstruationsbeschwerden auf ursächlich körperliche Erkrankungen verweist, wird üblicherweise eine Dysmenorrhö mit idiopathischer Charakterisierung (primäre Regelschmerzen ohne Symptome) diagnostiziert. Eine Möglichkeit der vollständigen Beseitigung oder Heilung gibt es bei primären Regelschmerzen nicht.
Bei Verdacht auf schmerzauslösende körperliche Erkrankungen – symptomatische Dysmenorrhö – werden alle möglichen organischen Ursachen analysiert. Ultraschall, Bauchspiegelung und Blutuntersuchungen geben dann genaueren Aufschluss.
Ein häufiger Befund ist die Endometriose. Bei diesem Befund ist die Gebärmutterschleimhaut nicht nur im Inneren der Gebärmutter, sondern darüber hinaus außerhalb der Gebärmutter an der Muskulatur oder an anderen Organen vorhanden. Obwohl dieses Gewebe der Gebärmutterschleimhaut ausgelagert ist, reagiert es wie die Schleimhaut im Inneren der Gebärmutter auf die hormonellen Prozesse der Menstruation. Diese Reaktionen des ausgelagerten Gewebes ist die Ursache für sehr schmerzhafte Regelblutungen, verbunden mit starken Krämpfen, Rückenschmerzen, Blut im Urin. Welche Schmerzen eine von Endometriose betroffene Frau hat, richtet sich danach, wo beziehungsweise an oder in welchen Organen sich das ausgelagerte Gewebe der Gebärmutter im Körper befindet.
Endometriose kann medikamentös oder operativ behandelt werden.
Weiterhin können krankheitsbedingte Veränderungen der Gebärmutter durch Entzündungen oder Myome Ursache einer symptomatischen Dysmenorrhö sein. Myome sind Zellveränderungen aus dem Muskelgewebe – gutartige Tumore, die bei entsprechend ungünstiger Größe oder Lage starke Schmerzen verursachen können und in diesem Fall entfernt werden sollten.
Regelschmerzen werden auch von mechanischen Verhütungsmitteln, wie Spiralen, ausgelöst. Ein verengter Gebärmutterhals kann schmerzauslösend wirken. Die Ursachen von Regelschmerzen können auch in bestimmten Aspekten der allgemeinen Lebensführung zu finden sein. Der Konsum von Alkohol, Zigaretten, stark zuckerhaltigen Getränken, viel Kaffee, schwarzer Tee oder ungesunde Ernährung fördert Beschwerden.
Ursächlich für stark andauernde Regelschmerzen sind oft psychische Belastungen – beruflicher Stress, Arbeitsüberlastung, eine familiäre Problemsituation oder Konfliktpotential in der Partnerschaft beeinträchtigt deutlich. Ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper oder Gefühle wie Kummer und Trauer verstärken Regelschmerzen.
Frauen können durch Entspannungsübungen, Wärme und Massagen ihr persönliches Wohlbefinden vor und während der Regelblutung steigern und somit stressbedingten Schmerzsymptomen wirksam vorbeugen. Die typischen Merkmale wie erhöhte Reizbarkeit, stärkere Schwankungen von Stimmung und Unruhe können mittels natürlicher Hausmittel, wie Teebrühungen aus Heilkräutern, abgeschwächt werden. Der veränderte Hormonspiegel während der Regel ist die Ursache für eine individuell verschieden empfundene Verminderung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit.